Habra die Reimschmied-Quintussenz

Brillanten zum GU, Erb, ErbO, ER (2) (20.10.95)

Hans Braunseis, 86 J., gest. 07.12.159

Rt Habra

Hans Braunseis erblickte am  3.Dezember 1933 das Licht der Welt. Zu dieser Zeit war sein Großvater väterlicherseits bereits Ritter. Ritter Hilarius der Reimschmied des Reyches 140 Mandovia, profan Varnsdorf in Nordböhmen und heute nicht mehr bestehend. Dieser Rt Hilarius  zeugte eifrig drei präsumtive Ritter, nämlich die Ritter Primus, Sekundus und Tertius vom Reimschmied. Tertius  gelangte a.U.92 als Heimatvertriebener zur Lipsia, die geleitet von Rt. Wurlitschek selbst noch in dieser Zeit spiegelgerecht sippte. Hier kam der spätere Junker Hänschen a.U.94 zur Uhubaumfeyer mit Schlaraffia direkt in Berührung.

A.U. 98 ging der nunmerige Ritter Habra nach Berlin und wurde aus profanen Gründen uhufinster. Der Vater, Rt Tertius, verließ die Gauen, in denen im Verborgenen gesippt wurde und wurde Mitbegründer des Reyches Castellum Budjentum, in dem der Bruder des Rt Habra zum Rt Minikarus vom Reimschmied wurde.

A.U. 102, abgeschnitten von der Lietzowia und der Berolina, reifte unter Rt Plastiteles (Lietzowiasasse) und Ritter Gröckchen (Sasse der Berolina) (profan der Musicalclown Grock) und mit heute vergessenen und in Frage gestellten Geheimabsprachen die Idee, die restlichen Sassen in und um Ostberlin in der Potsdamia zu vereinen und so das Reych 111 weiter zu führen. Rt Habra als fahrender Lipsianer war mit dabei. Irgendwann wurde Rt Habra unter nicht mehr nachvollziehbaren Umständen Potsdame. Und verschwand zwischen a.U.115 und ca. a.U.120 in den schlaraffischen Urlaub.

Denn sein Name war uns zunächst nur Legende. Nach einigen Bemühungen tauchte er wieder auf und unter seiner Ägide als Junkermeister wurden die Ritter Spant, Krokus und Saitenhieb  zu Rittern geschlagen. Lange bemühten wir uns vergeblich, auch Ritter Habra zu bewegen, uns seine Heimburg zu öffnen. Und siehe da, steter Tropfen höhlt den Stein, konnte das Reych auch dort sippen. Berühmt seine Soljanka und die Käseplatten. Denn was wäre eine Sippung in der Heimburg ohne ein Liebesmahl gewesen, bei dem sich die Burgfrauen überboten.

Ritter Habra erhielt den Ursippenorden in der evangelischen Kirche am Zionsplatz.

So gingen die Jahre dahin Potsdamia blühte im Verborgenen und am 26. des Wonnemondes a.U. 131 wurde Rt. Habra zum OK gewählt. Dies geschah im profanen Seglerheim der Schwanenburg des Reyches in Zeuthen.

Rt. Habra - nun OK - extemporierte und unterhielt sich mit allen vor und nach der Sippung und fühlte die Kunst endgültig in sich aufsteigen und sich  zum Burgauf- und Abbau ungeeignet. Auf die rüden Worte des damaligen OÄ: „ Nun fass doch auch mal mit an:“ Griff er sich zwei Koffer und trug sie. Und, oh Wunder, sie öffneten sich und der Inhalt lag verstreut vor der Schwanenburg  (profan die Gemeindebibliothek) in Zeuthen. "Ich bin Künstler und kein Kofferträger", meinte er.

Es kam das profane Jahr 1989 und die Heimburgen wurden überflüssig. Aber es gab auch viele Irrungen und Wirrungen. Neue Sassen kamen dazu, z.B. Rt. Teufelchen und Rt. Kiwi, alte Sassen verließen die Potsdamia. So stand im Raum, wieder in die angestammten Gemarkungen zu ziehen, in das profane Potsdam. Rt Habra war ein Verfechter dieser Idee. Im Gegensatz zu manchen Sassen waren seine Argumente  stets von Sachlichkeit und Verbindlichkeit geprägt. So können wir heute feststellen, dass trotz vieler Schwierigkeiten die Entscheidung, die letztlich von Rt Habra mit initiiert wurde, die Richtige war. Um ein Zerreissen des Reyches und den Untergang des Reyches 111 zu verhindern, entschied auch Rt. Kusen-Pien sich schweren Herzens für Potsdam.

Zum 100. Stiftungsfest der Potsdamia a.U. 133, das im ehemaligen Logenhaus in Potsdam begangen wurde, verfasste Rt Habra große Teile des Textes. Rt Nucleus, unser auch profaner Regisseur, meinte "zu lang" und kürzte die Texte. Tränen standen Rt Habra in den Augen. Und zu allem Überfluss wurde er auch noch ermahnt: „ Hans, Du liest zu schnell, langsamer, langsamer.“

A.U. 141 wird die Potsdamia in Allschlaraffia wieder aufgenommen. Das Fest fand im großen Rahmen in der Wodansburg in der Sparkassenakademie statt. Rt Habra verfasste den Text. Rt Nucleus fand "zu lang" und kürzte.

Wir schreiben das Jahr a.U. 143. Die Potsdamia feiert in der fünften Wodansburg ihr 111. Stiftungsfest. Weite Teile des Textes von Rt Habra wurden in die Festschrift eingearbeitet.

Wir schreiben das Jahr a.U.145.  Rt Habra feiert sein 50 jähriges Schlaraffendasein als OK und ist dem Reych weiter treu ergeben. Ex oriente lux -  sein Wahlspruch - aus dem Osten kommt das Licht. Er, der selbst sich als einer fühlt, der aus dem Osten kam, hat nun auch noch einem Ritter unseres Reyches seinen Namen gegeben: Rt Ex oriente, allerdings ohne lux. Fleißig fext er, ist dem Reych im Wissen um Kunst und Literatur überlegen und schult uns alle in der Kunst, insbesondere in dem Verfassen von Sonetten. Wenn auch ziemlich vergeblich.

Aber dafür wurde er mit dem Titel Fürst Habra belohnt!

Wir schreiben das Jahr a.U. 148 und schon wieder mussten wir eine Festrede für Fürst Rt Habra ersinnen. Nach mehr als 10 Jahren Thronarbeit  erhielt er die Erbwürde. Die Auslassungen und Anekdoten dieser Zeit wollen wir dem geplagten Publikum ersparen.

Wir schreiben das Jahr a.U.155. 10 Jahre sind ins Land gegangen, die Potsdamia besteht noch immer und auch Ritter Fürst Habra  steht noch immer, wenn auch nun in der siebten Burg. Leider machte er sich in den Sippungen rarer und kam nur, wenn der Fahrdienst der Potsdamia in Form von Ritter Quell-Hell ihn holte und brachte. Seine geistigen Ergüsse verewigte Fürst Habra inzwischen lieber in Holz und Stein im angesagten Norden.

Aus den Händen vom ASR Genusso erhielt er a.U. 155 den Großkristall zum Großursippenorden für 60 Jahre Schlaraffentum.

Danach machte sich der Fürst in den Sippungen noch rarer. Inzwischen kann sich manch Sasse nur schwer an ihn erinnern.

Am 3. im Christmond quasselstrippten wir noch mit ihm zu seinem Wiegenfest. Um so erschreckender die Botschaft von seinen plötzlichen Ahallaritt am 7. im Christmond a.U. 159.

Am 19. Christmond gaben einige Sassen ihm die letzte Ehre.

Nun schließt sich sein schlaraffischer Kreis. Ritter Habra möge den Sassen des Reyches für immer im Gedächtnis bleiben.

(Rt Kusen-Pien die Reychsnummer anläßlich der Trauersippung am 8. im Eismond a.U.160)

 

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